Urban Foresight ermöglicht die Abbildung zu erwartender Stadtszenarien und Technologieanwendungen. Durch Einbindung der Nutzerakzeptanz, räumlichen Wechselwirkungen und Technologiesystemen können damit neue Erkenntnisse für Kommunen, Unternehmen und Beteiligungsformate im Kontext der Stadtentwicklung generiert werden.
Aus Perspektive einer ganzheitlichen Technologievorausschau im städtischen Kontext stellt sich in einzelnen Projekten oft die Komplexität des möglichen Szenarioraums als Herausforderung dar: Zum einen sind die Systemgrenzen zwischen globalen Entwicklungen, regionalen Situationen und lokalen Spezifika einer einzelnen Stadt schwer zu fassen. Zum anderen existieren neben technologischen, soziokulturellen, ökologischen, ökonomischen und politischen Handlungsebenen weitere Unschärfen und zum Teil auch räumliche Wechselwirkungen, die mit klassischen Instrumenten der Szenarioplanung und Technologievorausschau nur schwer erfassbar sind. Es stellt sich damit in immer mehr Innovationsstrategien für Wirtschaft und Politik die zentrale Forschungsfrage, mit welchen Foresight-Methoden belastbare Technologiepfade und Einsatzszenarien zur Zukunft der Stadt entwickelt werden können.
Am Beispiel des Forschungsprojekts „Autonomes Fahren im Kontext der Stadt von morgen“ [AFKOS] wurden im Team Smart Urban Environments gezielt Methoden entwickelt und erprobt, die die Komplexität zwischen Nutzerakzeptanz, räumlichen Wechselwirkungen und Technologiesystemen ganzheitlich adressieren und damit neue Erkenntnisse für eine systemische Technologievorausschau im urbanen Kontext generieren können.
Der von uns entwickelte Urban Foresight-Prozess beinhaltet die folgenden Methoden und Leistungen:
Erstellung einer multidimensionalen Metastudie
Durchführung einer STEEP-U Analyse
Erarbeitung von Szenario-Narrativen
Gestaltung von Design-Patterns
Im Rahmen der Studie »AFKOS: Autonomes Fahren im Kontext der Stadt von morgen« wurde der beschriebene Urban-Foresight Prozess erstmals durchgeführt und am Beispiel der autonomen Fahrzeugtechnologie dargestellt.
Die Ergebnisse der Studie bieten kommunalen Entscheidern sowie wirtschaftlichen Akteuren eine wissenschaftlich fundierte Diskussionsgrundlage, um Leitplanken und Zielbilder für die Mobilität von morgen festzulegen. Denn um bei der Planung von Quartieren und Verkehrsinfrastrukturen den Wandel der Mobilitätskultur und die Möglichkeiten neuer Mobilitätsformen berücksichtigen zu können, müssen schon heute die richtigen Entscheidungen getroffen werden.