CRISMA

CRISMA – Integrierte Modellierung und Simulation für das Krisenmanagement

Erdbeben oder Überflutungen können große Gebiete betreffen und erfordern zeitgleich unter erschwerten Bedingungen zahlreiche Maßnahmen zum Schutz von Menschen, Gebäuden und Infrastrukturen. Auch Chemieunfälle, Waldbrände oder Großschadenslagen bei Großveranstaltungen stellen die Organisationen, die eine solche Krise bewältigen müssen, vor immense Herausforderungen. Die Forschungspartner des EU-Projekts CRISMA (Modelling crisis management for improved action and preparedness), haben es sich daher zur Aufgabe gemacht, Simulations- und Modellierungslösungen zu entwickeln und in einer Pattform zu integrieren, die in der Vorbereitung auf Krisensituationen helfen könnten. Im Juni 2012 trafen sich im Rahmen des Projekts rund 40 Forscher, Techniker und Anwender aus 17 europäischen Institutionen am Fraunhofer IAO in Stuttgart.

Das Ziel des vom VTT Technical Research Centre in Finnland koordinierten CRISMA-Projekts besteht darin, durch praktikable und verlässliche Simulationswerkzeuge bei der Vorbereitung auf solche Krisen zu unterstützen und somit die Sicherheit der Bürger in Europa zu verbessern. Neben dem Koordinator VTT Technical Research Centre of Finland sind die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (Deutschland), AMRA Analysis and Monitoring of Environmental Risk (Italien), das AIT Austrian Institute of Technology GmbH (Österreich), die Association for the Development of Industrial Aerodynamics (Portugal), die Tallinn University of Technology (Estland) und das Finnish Meteorological Institute (Finnland) als Forschungspartner am Projekt beteiligt.

Die Rolle der Endanwender nehmen im Konsortium das Emergency Services College (Finnland), das Deutsche Rote Kreuz (Deutschland), Magen David Adom (Israel) und das Public Safety Communication Europe Forum (Belgien) ein.

Als Industriepartner sind NICE Systems Ltd (Israel), Cassidian (Deutschland), Insta Def-Sec (Finnland), Spacebel S.A. (Belgien), Cismet GmbH (Deutschland) und ARTELIA Eau & Environnement (Frankreich) am Projekt beteiligt.

Das Fraunhofer IAO ist in CRISMA für die Koordination der Anwenderanforderungen zuständig. Dies umfasst z.B. die zu betrachtenden Krisenszenarien oder die Entscheidungskriterien. Zudem entstehen am IAO Modelle zur Entscheidungsunterstützung sowie Konzepte für die anwendungsfreundlichen Benutzerführungen. Die Simulationsergebnisse überprüfen die IAO-Experten in Deutschland anhand von räumlich übertragbaren Szenarien zusammen mit den anderen deutschen Partnern.

Das Projekt ist abgeschlossen und lief von 2012 bis 2015. Hauptergebnis der Arbeiten des Fraunhofer IAO war neben den übergreifenden Konzepten, wie beispielsweise die Indikatoren, eine Konzeption zur Durchführung und Auswertung von MANV-Übungen in Kooperation mit dem Deutschen Roten Kreuz. Außerdem wurde zum Thema Einsatzplanung für MANV-Lagen ein Konzept zur Nutzung von Übungsdaten und agentenbasierter Simulation entwickelt und mit Praktikern des DRK getestet.

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